Poverty and inequality in Russia during the 1990s: an empirical investigation
In: Arbeitsberichte 2/02
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In: Arbeitsberichte 2/02
In: Wirtschaft
Aus der Einleitung: Nach über zwanzigjähriger Diskussion in Politik und Wissenschaft hat der Deutsche Bundestag am 03. März 1999 das 'Gesetz zum Einstieg in die ökologische Steuerreform' beschlossen. Die vorliegende Arbeit analysiert die zu erwartenden Verteilungswirkungen der Be- und Entlastungen der Reformstufen 1 bis 5. Nach einer knappen Grundlegung der Fragestellung in gerechtigkeitstheoretischer Perspektive und einer systematischen Zusammenfassung der Gesetzesnovellen im europäischen Kontext werden zunächst die sektoralen Preiseffekte untersucht. Anhand eines Input-Output-Preismodells über 58 Produktions-, Dienstleistungs- und Nachfragesektoren läßt sich einerseits zeigen, daß die indirekten Preiseffekte durch Produktionsbesteuerungen und Lohnkostenentlastungen im Wertschöpfungsprozeß gegenüber den direkt steuerinduzierten Preiseffekten vernachlässigt werden können. Andererseits zeigt sich in der Globalperspektive über die gesamte Volkswirtschaft eine deutliche Lastenumverteilung vom Haushalts- auf den Wertschöpfungssektor. Im zweiten Hauptteil wird anhand eines Datenpanels von 40 230 Haushalten aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, EVS 1993 des Statistischen Bundesamtes die 'Regressivitätshypothese' überprüft. In unterschiedlichen Schichtungskriterien lassen sich anhand verschiedener statistischer Ansätze deutliche Hinweise finden, daß leistungsschwächere Haushalte relativ stärker belastet werden als leistungsstärkere. Aufgrund der unterschiedlichen Besteuerungsstruktur verändert sich diese Beobachtung über die Zeit. Im Gegensatz zu vielerlei Mutmaßungen zeigt sich außerdem, daß diese Regressivität durch die Ökosteuer-'Rückerstattungen' über die Beitragssenkung zur Gesetzlichen Rentenversicherung verstärkt wird. In der Nettoperspektive ergibt sich sogar teilweise eine absolut höhere Belastung leistungsschwächerer Haushalte. Die Arbeit schließt mit einem knappen Ausblick auf die zu erwartenden Umwelt- und Beschäftigungseffekte. Da jedes Kapitel mit einer eigenen Zusammenfassung endet, kann der grundsätzliche Argumentationsgang auch ohne die mitunter arg technisch mathematische Durchführung der Argumentation nachvollzogen werden. Auf die Details der Statistik und linearen Algebra kann dann im Bedarfsfall zurückgegriffen werden. Auf Anfrage stelle ich außerdem gerne die eigens für diese Arbeit in Visual Basic for Applications, MS Excel programmierten Analysemodule zur Verfügung. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abkürzungsverzeichnis I.Vorbemerkungen und Fragestellung.1 II.Der bundesdeutsche 'Einstieg in die Ökologische Steuerreform'4 A.Tendenzen in einigen europäischen Nachbarstaaten B.Die deutsche Variante III.Einige Gedanken zur Grundlegung7 IV.Preisreaktionen in einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft9 IV.1Einige Gedanken zur Technik der Input-Output-Rechnung9 A.Das Tabellenmodell der IOR B.Das IO-Preismodell IV.2Vom mathematischen zum ökonomischen Modell14 A.Interpretationsprobleme des Faktors Zeit B.Interpretationsprobleme des Preiskonzepts C.Interpretationsprobleme der sektoralen Gewinne IV.3Einige Bemerkungen zur Datenbasis der Input-Output-Rechnung18 A.Steueraufkommensschätzung B.(Dis-)Aggregation der Konsumtabelle IV.4Preisszenarien21 V.Lastenverteilung innerhalb des Haushaltssektors22 V.1Einige Gedanken zur Datengrundlage Belastungsrechnung23 V.2Einige Gedanken zum Vergleichsmaßstab26 V.3Energieausgaben der Haushaltsgruppen28 V.4Einige Einzelfallbetrachtungen29 V.5Die Regressivitätshypothese31 A.Die Belastungswirkungen B.Die Entlastungswirkungen und Nettoeffekte V.6Einige sozialpolitische Ausblicke.36 VI.Einige Ausblicke auf Veränderungen der Umweltqualität und des Arbeitsmarktes38 VII.Schlußbemerkungen40 VIII.Anhang42 IX.Literaturverzeichnis79
Drei große Reformenpakete und eine Reihe kleinerer Begleitmaßnahmen prägen das renten¬politische Erbe der rot-grünen Bundesregierung. Einerseits greifen sie Trends in der Reformpolitik seit Beginn der 90er Jahre auf. So verstärkt die Rentenstrukturreform 2001 beispielsweise die rentenrechtliche Anerkennung von Erziehung und Pflege. Eine veränderte Rentenformel wird die Transitionslasten des demographischen Übergangs mittelfristig gleichmäßiger über die Jahrgänge verteilen – durch eine Eindämmung des Beitrags¬satz¬anstiegs auf Kosten eines langsamer wachsenden Rentenniveaus. Die Nachhaltig¬keitsreform 2004 verstärkt diesen Mechanismus auf der Grundlage neuer empirischer Erkenntnisse. Auch der Übergang zur überwiegend nachgelagerten Besteuerung mit dem Alterseinkünftegesetz 2004 wirkt in diese Richtung durch eine wachsende steuerliche Absetz¬barkeit der Alters¬sicherungsbeiträge bei konsekutiver Einbeziehung der Renten in die Besteuerung. Auf der anderen Seite leiten die Reformen nichts Geringeres als einen tief greifenden Paradigmen¬wechsel ein: den langfristigen Übergang eines umlagefinanzierten Pflichtversicherungs¬- zu einem Drei-Säulen-System, in dem Zulagen und Steuerabzugs¬mechanismen Anreize zur freiwilligen Ergänzungsvorsorge in kapitalgedeckten Sicherungs¬instrumenten bilden. Für die wissenschaftliche Gesetzesfolgenabschätzung stellen diese Reformen eine enorme Herausforderung dar. Es ist das Moment der Freiheit, das in jedweder kausalen Welt Verantwortung impliziert, und die politische Folgenabschätzung spannend und schwierig macht. Die ökonomische Fachliteratur hat Mikrosimulationsmodelle als ein leistungsfähiges Analysewerkzeug entwickelt, fiskalische und distributive Konsequenzen "für den Tag danach" sehr detailliert abschätzen zu können – ohne dabei Verhaltensreaktionen zu berücksichtigen. Verhaltensreaktionen hingegen stehen im Mittelpunkt der rasant wachsenden Literatur zu numerischen Gleichgewichtsmodellen. Angesichts begrenzter Rechenressourcen vereinfachen diese Modelle in der Regel die Risikostruktur des ökonomischen Entscheidungsproblems, um sich auf wenige Zustands- und Entscheidungsvariablen beschränken zu können. Sie abstrahieren häufig von Unstetigkeiten in Budgetrestriktionen und konzentrieren sich auf stationäre Zustandstransitionen. Viele dieser Instrumente sind daher wenig geeignet abzuschätzen, wie sich Menschen an eine Reformpolitik anpassen, die lange Übergangs¬pfade vorsieht über mehrdimensionale, zeitinvariate Risikostrukturen, deren imperfekte Korrelationen zu einer risikodiversifizierenden Vorsorgestrategie genutzt werden kann. Das vorliegende Buch stellt ein dynamisch stochastisches Simulationsmodell im partiellen Erwartungsgleichgewicht vor. Sein Ziel ist, Anreize in der komplexen Interaktion der Reformen mit dem umfangreichen Regulierungsrahmen in einer risikoreichen Umwelt zu identifizieren. Die einzelnen Reformen, ihre algorithmische Abbildung in das dynamische Entscheidungsmodell und die partiellen Wirkungsmechanismen sind detailliert erläutert. Eines der Hauptergebnisse zeigt sich überraschender Weise darin, die beobachtbare Zurück¬haltung niedrigerer Einkommensklassen gegenüber den neuen Sicherungs¬instrumenten ohne Rückgriff auf (im ökokomischen Sinne) eingeschränkte Rationalitäten erklären zu können. Das Modell lässt insbesondere in mittleren Lebenseinkommensbereichen hohe Ergänzungs¬versicherungsraten erwarten – trotz der "u"-förmigen Förderquoten in statischer Quer¬schnitts¬betrachtung. Diese auf den ersten Blickt wenig intuitive Eigenschaft des Modells lässt sich im Gesamtkontext des Alterssicherungs- und Steuersystems über den erwarteten Lebenshorizont erklären. Das Simulationsmodell wurde am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT entwickelt und wird gegenwärtig beim Verband der Rentenversicherungsträger (VDR) angewandt. Ein großer Dank gilt der finanziellen Förderung durch das Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) beim VDR. ; The German old age security system has seen three major reforms under the red-green govern¬ment, accomplished by a few more minor steps. On the one hand they intensify reform efforts visible since the early 90s. The 2001 reform, for example, continued to strengthen family related subsidies and changed the pension formula in a way that will contribute to a more equal distribution of financial burdens in the demographic transition among generations – by lowering the replacement rate and limiting the growth of contribution rates in the long run. The 2004 sustainability reform intensified that way under new, less favourable future expectations. The 2004 pension tax reform contributes to the same direction by lowering tax burdens of the contributing generations and raising taxes on pension payments in a long lasting transition to a (nearby) complete deferred taxation. On the other hand these reforms introduced nothing less than a deep paradigmatic change: a long run transition from a mandatory PAYG to a three pillar system, where direct subsidies and tax allowances set up incentives to supplement PAYG pensions by voluntary contributions to funded, private or company pensions. These reforms pose an enormous challenge to scientific policy advice. It is the moment of extended freedom – implying extended responsibility in every casual world – that makes estimating consequences of legal reforms exciting and difficult. Economic literature develo¬ped microsimulation models as powerful means to estimating fiscal and distributional consequences of legal reforms in great detail – "at the day after" without taking behavioural reactions into account. Behavioural reactions on the other hand are of main interest in a growing branch of literature that discusses computational equilibrium models. Due to computational limitations these models usually simplify the risk structure of the economic planning problem, reduce state and decision variables, abstract from real world unsteadiness in the budget restriction and concentrate on steady-/stationary state analysis or transitions between such states. Non of these instruments is well suited to estimate how people adapt to a reform policy that exposes them to long run instationary transition paths over a multi dimensional, time varying risk structure in which they can make use of expected imperfections in risk correlations for planning their optimal precautionary strategy. This book presents a stochastic dynamic simulation model in a partial expectation equilibrium, which was developed to identify incentives of the interacting complexity of these reforms embedded in a complicated institutional framework within a risky world. Institutions, their mapping into a computable dynamic decision model and their partial effects on startegic adaption are discussed in great detail. One of the main findings is surprisingly that it can explain restrained use of the new insurance instruments in lower income classes. From a strict "rational" point of view it forecasts high insurance rates especially in the middle income classes – although the one-year subsidy rates show a clear "u"-fashioned matter over gross income. This counterintuitive fact becomes clear taking into account the interactions of the new subsidies with the whole social security and tax system. The model was developed by the Fraunhofer Institute for Applied Information Technology (FIT) and is now run by the German Social Security Administration (VDR). Financial support by the Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) is gratefully acknowledged.
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Am 29. April 2004 hat der Deutsche Bundestag das Alterseinkünftegesetz beschlossen. Der 35jährige Übergang zur nachgelagerten Besteuerung bringt komplexe Umverteilungsmuster mit sich. Welche Umverteilungen ergeben sich im Querschnitt über die Einkommensskala? Wie sieht es im Längsschnitt über die Lebensperspektive aus? In welchem Ausmaß sind Doppelbesteuerungen zu erwarten?
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Im März 1999 hat der Deutsche Bundestag das "Gesetz zum Einstieg in die ökologische Steuerreform", im November 1999 das Gesetz zur "Fortführung der ökologischen Steuerreform" beschlossen. Der vorliegende Beitrag analysiert die zu erwartenden Verteilungswirkungen der fünf Reformstufen auf private Haushalte. Anhand eines Input-Output-Preismodells wird zunächst gezeigt, dass indirekte Preiseffekte durch Besteuerungen und Entlastungen in der vertikaler Produktionsverflechtung gegenüber den direkt steuer-induzierten Preiseffekten kaum ins Gewicht fallen. Über die gesamte Volkswirtschaft ergibt sich aber eine deutliche Netto-Umverteilung zu Lasten des Haushalts- und zu Gunsten des Produktionssektors. Auf Grundlage der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) 1993 wird ferner die "Regressivitätshypothese" überprüft. Es finden sich deutliche Hinweise darauf, dass leistungsschwächere Haushalte relativ stärker belastet werden als leistungsstärkere. Auf Grund der unterschiedlichen Besteuerungsstruktur verändert sich diese Beobachtung über die Zeit. Die Beitragssenkung zur Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) verstärken die Regressivität tendenziell.
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